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Ergotherapie

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Wir stellen regelmäßig verschiedene Therapieformen vor, die positive Effekte auf eine Depression haben können. Im Behandlungsplan einer Depression kann u.a. auch eine Ergotherapie zum Einsatz kommen. Die Anfänge dieses Verfahrens liegen bereits im 18. Jahrhundert und beruhen auf der Erkenntnis, dass regelmäßige Arbeit bei psychischen Erkrankungen Erfolge erzielen konnte (Arbeitstherapie). Seit Mitte des 20. Jahrhunderts wurde das Konzept der Arbeitstherapie zur Beschäftigungstherapie weiterentwickelt und unter dem Begriff Ergotherapie zusammengefasst. 1 

Was bedeutet Ergotherapie?  

Die Ergotherapie soll keine einzelnen Funktionen wiederherstellen (z B. die Bewegungsfähigkeit einzelner Arme/Beine), sondern der Mensch als Ganzes wird einbezogen. Durch aktives Handeln und Arbeiten werden somit die Menschen unterstützt, eine durch Krankheit verlorengegangene Handlungsfähigkeit wiederzuerlangen, einen selbstbestimmten Alltag zu führen und sich in das gesellschaftliche Leben zu integrieren.2
 

Wie kann eine Ergotherapie konkret bei einer Depression helfen?

Eine Ergotherapie vereint viele Aspekte, die sich positiv auf eine Depression auswirken können. Einer der Hauptaspekte der Ergotherapie ist die Hilfe bei der Strukturierung des Tages. Die Depression kann zu Antriebslosigkeit und zum Rückzug aus täglichen Aktivitäten führen. Ergotherapeutinnen und Ergotherapeuten können helfen, Routinen zu etablieren sowie zu stabilisieren und somit auch etwaig verlorengegangene Routinen der täglichen Selbstpflege wiederaufzubauen.2,3,4
Gemeinsam mit Ergotherapeutinnen und Ergotherapeuten können zudem Techniken zur Stressbewältigung und Zeitmanagement erlernt sowie Empfehlungen für Anpassungen der häuslichen und arbeitsbezogenen Umgebung erarbeitet werden. Die gezielte Förderung künstlerischer, handwerklicher, manueller und geistiger Fähigkeiten kann neue Aktivitäten identifizieren, welche Spaß und Freude in den Alltag zurückbringen können.2,3,4 Sportliche Aktivitäten werden generell bei einer Depression empfohlen.5  In der Gruppe ausgelebt, fördern sie darüber hinaus die soziale Interaktion und Teilhabe. 2,3,4 

Wie sind die Erfolgsaussichten?

Seit 2021 können auch Psychotherapeuten eine Ergotherapie verordnen.6  Es ist aber wichtig zu betonen, dass die Ergotherapie immer nur Teil eines umfassenderen Behandlungsplans für Depressionen ist und in Kombination mit anderen therapeutischen Interventionen, wie z.B. Psychotherapie oder Medikation, angeboten wird. Mehrere Studien belegen jedoch, dass die Ergotherapie eine Behandlung bei Depression unterstützen kann, da sich Patientinnen und Patienten mehr motivieren können, mehr Achtsamkeit erleben und insgesamt aktiver sind.7 Abgestimmt auf die patientenindividuellen Bedürfnisse kann die Ergotherapie ein wichtiger Baustein der Therapie einer Depression sein. 


Quellen:

1. https://www.neurologen-und-psychiater-im-netz.org/psychiatrie-psychosomatik-psychotherapie/therapie/ergotherapie/geschichte/ (letzter Zugriff: 18.10.2023)
2. https://www.neurologen-und-psychiater-im-netz.org/psychiatrie-psychosomatik-psychotherapie/therapie/ergotherapie/prinzip/ (letzter Zugriff: 18.10.2023).
3. https://dve.info/service/presse/2456-sinnvoll-bei-depression-anerkennung-einer-behinderung-beantragen (letzter Zugriff: 18.10.2023)
4. https://www.physioinq.com.au/blog/how-occupational-therapy-can-help-individuals-with-depression (letzter Zugriff: 18.10.2023)
5. https://www.leitlinien.de/themen/depression/version-3/kapitel-9 (letzter Zugriff: 18.10.2023)
6. https://www.kbv.de/media/sp/Praxisinformation_Ergotherapie.pdf (letzter Zugriff: 18.10.2023) 
7. https://www.patienten-information.de/patientenleitlinien/depression/kapitel-5 (letzter Zugriff: 18.10.2023)